Mit Ablehnung der Körperpflege umgehen
1. Ein Krankenhaus birgt bestimmte Rahmenbedingungen, denen sowohl der Patient als auch die Pflegeperson ausgeliefert sind. Beschreiben Sie, welche Rahmenbedingungen ausschlaggebend für die Ablehnung der Körperpflege durch den Patienten sein könnten!
Lösung: auf dem Arbeitsblatt "Gründe für die Ablehnung der Körperpflege" findet ihr unter der Spalte "Rahmenbedingungen" die einzelnen Stichpunkte. Zum Beantworten der Frage sollten die drei Themenfelder "Arbeitsorganisation/ Pflegevorgaben mit Zeitpunkten", "Störungen bei der Pflege" und "Belastende Umweltreize" benannt werden, die mithilfe der Unterstriche näher zu beschreiben sind. Beschreiben bedeutet, dass diese Aufgabe in zusammenhängenden Sätzen zu beantworten ist.
2. Nennen Sie 3 weitere Gründe, weswegen der Patient die Körperpflege ablehnen könnte!
Lösungsbeispiele (weitere sind auf dem Arbeitsblatt zu finden):
- körperliche Schmerzzustände des Patienten
- persönliche Gründe wie fehlende Motivation, Stress usw.
- fehlende Sympathie zur Pflegekraft
- der Patient empfindet Persönlichkeit und Umgangsstil der Pflegekraft als unangenehm
- die Pflegekraft hat ein anderes Geschlecht
- ...
3. Zeigen Sie auf, welche besonderen Gründe können bei Menschen mit Demenz zu einer Ablehnung der Körperpflege führen?
Lösung: Bei Menschen mit Demenz können häufig Aspekte zur Ablehnung der Körperpflege führen, die krankheitsbedingt sind. So haben Demenerkrankte oft Angst, ihnen fehlt die Krankheitseinsicht, sie sind verunsichert und fühlen sich überfordert. Neben diesen krankheitsbedingten Aspekten gibt es auch biografische Gründe, die Demenzerkrankte die Körperpflege ablehnen lassen. So können sie aufgrund von Traumata seelisch beeinträchtigt sein oder die Körperpflege im Krankenhaus unterscheidet sich von den ihnen bekannten Handlungsmustern. Ein dritter Aspekt ist die biografische Verwechslung, denn in einigen Fällen verwechseln Demenzerkrankte eine Pflegeperson mit einer ihnen unangenehmen Person der eigenen Lebensgeschichte und lehnen daher die Körperpflege durch diese Person ab.
4. Überlegen Sie, wie Sie mit ablehnendem Verhalten bezüglich der Körperpflege umgehen könnten und beschreiben Sie drei Möglichkeiten!
Lösungsbeispiele (weitere sind auf dem Arbeitsblatt zu finden):
Wenn man weiß, dass ein Patient ablehnend reagieren könnte, sollte man versuchen schon im Vorfeld ein gutes Verhältnis aufzubauen, indem man den Patienten schon einmal kurz besucht, sich vorstellt und in schon einmal darüber informiert, dass man später wieder kommt, um ihn zu waschen.
Man sollte den Patienten motivieren, indem man ihn möglichst viel selber machen lässt und ihn (nicht zu überschwänglich) für eizelne Schritte lobt. Außerdem kann man ihn auch motivieren, indem man ihm aufzeigt, welche Konsequenzen das Nichtwaschen haben könnte.
Zudem wäre ein guter Ansatz die Gewohnheiten des Patienten so weit wie möglich zu berücksichtigen. Dies kann dadurch geschehen, dass man die Pflegeprodukte des Patienten verwendet und seine Waschreihenfolge beachtet. Ein Patient, der sich erst das Gesäß und dann die Füße wäscht, möchte diese Abfolge sicherlich auch im Krankenhaus beibehalten. Wenn ein Patient sich zu Hause nie duscht, wird es auch nicht im Krankenhaus wollen.
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